2007/04/29

enjoy life

as it happens.

stop thinking

there's no need to worry.

2007/04/26

open up

there's nothing to be afraid of!.

2007/04/24

gebeschenkt. oder: bedrohlich? gar nicht!

ach so.
so geht es auch:
menschen, die gar nichts fordern. einfach nur unterhalten. sich selbst mit anderen über alles und nichts fließend mal alles berührend und einfach weiterwandernd im gespräch. erwartungen gibt es einfach keine. an alle nicht. jeder darf einfach so sein.

...und was ist, wenn sie es alle gar nicht so meinen? wenn sie mich alle gar nicht 'bedrohen' wollen? es folgen doch nur alle ihrem eigenen zeitplan und wünschen und bedürfnissen – ohne gedanken an mich oder andere. es ist alles nur eine höfliche anfrage nach ihrem plan. und natürlich hat ihr plan nicht unbedingt mit meinem zu tun, weil sie meinen gar nicht kennen.

mein dank an E., ihr fahrrad, ihre transportunternehmung und auch an ihre eltern!

2007/04/22

nach-frage (zu spät)

definiere: unanständig

draußen:hellgrün

geht mein leben an mir vorbei? warum merkt niemand, dass ich schüchtern bin? werde ich jemals wieder glücklich verliebt sein? bin ich liebenswert für einen mann? wo ist dieser mann? welche farbe für welche wand? wann habe ich mal wieder zeit zum malen? wieviele wörter hat ein tag? verliere ich meine substanz? bin ich nur noch eine freundliche hülle? habe ich mein inneres selbst verloren? habe ich nichts mehr zu sagen? habe ich nichts eigenes mehr beizutragen? erlebe ich nichts erzählenswertes mehr? was bringt mir freundlichkeit, wenn ich mich selbst dabei verliere? bin ich innen hohl? verliere ich meine kreativität? war ich jemals kreativ? ja. verliere ich meine freunde? lebe ich in keiner stadt richtig? wie lange kann man an zwei orten wohnen? werde ich verstummen? ab wann ändert mein job mein wesen? ist es schon zu spät? werde ich es merken wenn sich mein wesen verändert?

2007/04/07

london, 20 october 2006, 5:37 p.m.

später nachmittag. es dunkelt bereits. die sonne verschwindet am horizont und teilweise hinter wolken. ein letztes hellblau blitzt auf seinem rückzug nochmals hervor. dunkelblaue regenwolken warten hinter der tate modern auf das herabsinkende dunkel um dann unbemerkt weiterzuziehen. zahlreiche erste lichter blinken in den wohn- und bürogebäuden, die sich links und rechts der themse entlang aufreihen und stapeln. auf der elegant schwebenden brücke aus stahl und holz* tummeln sich leichtfüßig touristen und einwohner der stadt. die themse unter uns fließt gemächlich ihres weges wie schon seit ewigen zeiten. alles nimmt seinen lauf. alles geht seinen gang. von der tate modern zu st. paul’s oder umgekehrt, entlang der themse, quer durch die stadt, vielleicht auch nur an ihrem unsichtbaren rand entlang. am anderen ende der brücke kurz vor st. paul’s rast der feierabendverkehr mit seinen schwarzen taxis und roten bussen** lautlos vorbei.
ein bild in blau mit schwarzen schatten und mit lebendig gold glitzernden lichtern, die der fluß in seinen sanften wellen spiegelt, sie gelassen in sich auf- und mitnimmt auf seine reise. und weit hinten am horizont westminster nur noch als dunkle silhouette erahnbar gleichsam als erinnerung an die geschichte der stadt, an leben lange vor dem jetzt und heute.

sieh mich an. ich bin die stadt. in mir ist das leben. jederzeit. immer.
ich nehme jeden, der sich in mich hineinwagt. hier findest du alles. abenteuer, neues, anderes.
ich habe meinen eigenen rhythmus aber erlaube dir auch die wahl deiner eigenen geschwindigkeit. finde sie und werde ein teil von mir, für diesen moment und den nächsten, ich heiße dich willkommen mit offenen armen.



aus: von hier an sehend

*architekt: lord norman foster. ein herrlich leichter entwurf. schön anzusehen und zu begehen.
**die roten busse gibt es immer noch, der angekündigte austausch durch andere busse scheint noch auf sich warten zu lassen.

2007/04/06

557 + 3 ½ = 15 + 15 + 1

siebenhundert themen gleichzeitig auf dem schreibtisch und im kopf und alle aktuell und alle rufen mehr oder weniger laut nach erledigung. vierhundertfünfundneunzig erledigte vorgänge die zusammen mit den dreitausend gelesenen zeitungsartikeln auf ihre abheftung warten. meterdicke stapel von mindestens zwei bis fünf größeren projekten, die jeweils getrennt voneinander auf ihr weiteres wachstum und ihre damit verbundene weiterentwicklung und auf ihre schlussendliche vollendung harren. und mittendrin ich. im nacken sitzend die fünfzigtausend kleinen anfragen und projekte die nicht superwichtig sind aber auch bearbeitet werden wollen. und die achtundvielzig fachzeitschriften und den stapel hinten rechts will ich lieber gar nicht erwähnen mit ihrem stetigen fast schon beruhigendem murmeln nach aufmerksamkeit.

so geht es nicht weiter.
sagte ich schon fünfhundertsechsundfünfzigmal.

und jetzt endlich beim 557stenmal und nach 3 ½-jahren habe ich es gefunden: das funktionierende ablageordnungssystem:

15 ablagefächer für alles aktuelle
nach themen sortiert

15 ablagefächer für alles erledigte, das auf seine abheftung wartet
nach den gleichen themen sortiert +
1 ablagefach für noch zu lesende artikel

+ 1-2-4 projektstapel
auf dem schreibtisch wohlverteilt

und seither kann ich meinen schreibtisch wieder sehen. die farbe der schreibtischplatte ist zu großen teilen klar identifizierbar. und bleibt erkennbar. kann ein thema nicht weiter bearbeitet werden wandert es, also seine unterlagen, wieder zurück in das passende ablagefach für aktuelles. ist ein thema abgeschlossen werfe ich es sofort und mit schwung in das passende ablagefach für erledigtes. nichts sitzt mir mehr im nacken. die ablagefächer stehen leicht zu erreichen aber schräg versetzt hinter mir.

in mir herrscht immer noch, auch nach wochen, ein gefühl des triumphes, des sieges über ein fast übermächtiges heer von laut schreienden geschäften, gepaart mit einem unglaublichen, herrlichen gefühl der erleichterung, wie nach der bezwingung/ersteigung eines irrsinnig hohen berges – mit skiern auf dem rücken, und nun mit der aussicht auf eine grandiose (wenn auch nicht leichte) abfahrt im tiefschnee!

2007/04/05

'ausprobieren'

es war einmal, eine 29-jährige, frisch mit diplom in der tasche, oder vielleicht schon ein jahr danach. es war juli vielleicht auch august eventuell aber auch erst wieder mai, auf jeden fall warm, die 29-oder auch 30-jährige, nennen wir sie der einfachheit halber* 'red adventrice' saß mit einem freund, H., in einem kaffee in d. in der sonne. und war unglücklich.

'ich dachte nach erreichung und überreichung des diploms ist alles klar', seufzte sie in den kaffee, 'ich war fest davon überzeugt dass ich nach dem diplom ganz klar weiß was ich will, dass der weg deutlich und erreichbar vor mir liegt und zur zufriedenheit führt. danach ist das leben klar und einfach, dachte ich.'
'und jetzt ist es gar nicht so', stellte red adventrice fest und blinzelte etwas ratlos in die sonne und wusste nicht so recht.
die hitze flirrte in der stille des tages und am tisch. nachdenklich trank red adventrice einen schluck kaffee und zündete sich eine zigarrette an. H. lehnte sich entspannt zurück und setzte an. 'vielleicht ist der titel falsch?' meinte er. 'der titel falsch?' fragte sie, 'wie meinst du das?' 'na vielleicht ist die überschrift über dein leben nicht die richtige? dein lebenslauf ist ok und gut aber eventuell stimmt die überschrift nicht damit überein und deswegen fühlt sich etwas nicht richtig an?' sagte H. während er red adventrice beim auslöffeln des milchschaums beobachtete.

der titel falsch? die überschrift nicht passend?

'ach' sagte red adventrice, 'so könnte es sein'. sie rührte gedankenvoll im glas. 'also statt 'das leben ist jetzt logisch und klar vorgezeichnet' einfach die überschrift ändern und das unwohlgefühl löst sich auf?' fragte red adventrice laut H. und sich, rückte ihre sonnenbrille zurecht und blickte mit wachsendem staunen und erkennen hoch.
'genau. so einfach', sprach sie nach kurzem, intensiven überlegen gen strahlende sonne und H., setzte sich aufrecht hin, holte tief luft und stellte mal kurz die überschrift über ihr leben richtig:

'ausprobieren'


*'der einfachheit halber' – seltsam sieht sie aus, diese redewendung, einfach so hingeschrieben